Als Paula-Modersohn Becker an der Wende zum 20. Jahrhundert das Malen und dabei sich selbst entdeckte, wurden Malerinnen abschätzend "Malweiber" genannt. Der Zugang zu Akademien war Frauen verwehrt. Die junge Malerin ließ sich nicht beirren, auch nicht davon, dass sie bis zu ihrem Tod fast keines ihrer Gemälde verkaufte. Sie ging ihren Weg, nahm privaten Unterricht, zog nach Worpswede und malte die einfachen Leute aus dem Teufelsmoor und sich selbst – auch, weil sie teure Modelle nicht bezahlen konnte. Mehrfach reiste Modersohn-Becker von ihrem Mann finanziell unterstützt nach Paris, das ihr als Zentrum der künstlerischen Avantgarde die wichtigste Inspiration bot. Erst nach ihrem frühen Tod mit nur 31 Jahren entdeckten ihre Künstlerkollegen und die Welt, welch bemerkenswert modernes Werk sie hinterlassen hatte.