1613 erschien die erste Ausgabe des Hortus Eystettensis. Dieser Prachtband war eines der größten
Buchprojekte des deutschen Barock. Es ist das erste bekannte Buch nur über die Pflanzen eines einzelnen Gartens. Bis heute lassen sich die Spuren des Eichstätter Gartens verfolgen. In der Nähe der Willibaldsburg wachsen Pflanzen, die ursprünglich dort kein Zuhause hatten. Es drängt sich die Vermutung auf, dass sie „über die Mauer“ des berühmten Gartens „geklettert“ sind. Der Garten von Eichstätt dokumentiert einen Wandel in der botanischen Buchkunst. Die früheren, gedruckten Pflanzenbücher dienten wissenschaftlichen Zwecken. Die darin enthaltenen Bilder waren nur zur Veranschaulichung der Texte gemeint. Ganz anders das monumentale, ästhetische Prachtwerk „Hortus Eystettensis“. Dieses zeigt die Pflanzen erstmals auf Tafeln in Originalgröße, jede ein Meisterwerk der Pflanzenmalerei. Sechs Jahre hat die Erstellung des Werkes benötigt. Heute sind, auf der Welt verstreut, noch 28 kolorierte Bände bekannt.